Mittels dieses Kriminalromans führt die Autorin in einen entlegenen Landstrich
am Rande Deutschlands, der durch seine Landschaft unvergleichbar ist.
Thematische Grundlage bilden die bereits im Titel genannten und nach
Mitteleuropa zurückgekehrten Wölfe. Seitdem diese Tiere wieder durch die
deutschen Landen ziehen, sind Bauern aufgebracht und bangen um ihre Existenz.
Schäfer und Tierschützer gehen nicht mehr freundlich miteinander um. Hitzig
wird es, als ein Junge tot auf einer Weide gefunden wird. Die Leiche ist kaum
erkennbar, Bisswunden haben sie extrem zugerichtet. Bleibt die Frage, ob der
Junge an diesen Bissen starb oder ob sich ein Wolf lediglich am "Aas"
bedient hat. Während die Schäfer behaupten, dass ein Wolf der Killer war,
beginnt Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner daran zu zweifeln. Je weiter man
beim Lesen voranschreitet, umso unwahrscheinlicher wird ist, dass es sich um
einen Unfall gehandelt haben kann.
Zunächst einmal hat mich dieser Krimi durch seine Szenerie in den Bann gezogen.
Dörflich, kleinstädtisch, jeder kennt jeden, aber doch nicht wirklich. Und
über andere wird eh nicht freizügig erzählt, besser man hält den Mund. Die
Spannung im Kriminalfall hält sich zu Beginn etwas zurück, zieht dann aber ab
Mitte des Romans gehörig an und lässt den Leser am Ende das Buch nicht aus der
Hand legen. Er kann sich auf einige Überraschungen gefasst machen.
Was mich anfangs etwas zurückgehalten hat, voller Begeisterung in das Geschehen
einzutauchen, waren die vielen Figuren. Eindeutig zu viel Personal für einen
Kriminalroman. Auch wenn dieses nicht der erste Spreewaldroman der Autorin ist,
muss ich als Leser nicht von jeder Figur die Vorgeschichte kennen, zumal diese
rein gar nichts mit der aktuellen Handlung zu tun hat. Und die vielen Freunde,
Bekannte und Randfiguren hätten nicht unbedingt einen Namen gebraucht. Bis man
die Spreu vom Weizen getrennt hatte und wusste, auf wen man sich konzentrieren
sollte, war das Figurenensemble verwirrend.
Fazit
Dennoch bleibt "Spreewaldwölfe" für mich ein lesenswerter und
empfehlenswerter Roman, dem ich ohne Zögern gute vier bzw. acht Sterne geben
kann.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 23. April 2019 2019-04-23 10:12:22