Eric Johnsson und seine Frau Esther Frühauf sind in Mauretanien auf dem Weg zu
einer Ausgrabungsstätte, als sie es nicht nur mit dem Militär, sondern mit
einem geradezu unheimlichen Phänomen zu tun bekommen. Unterdessen muss der
Student Frank Beck am Frankfurter Hauptbahnhof feststellen, dass ihm sein
Gepäck gestohlen wurde. Zudem hat er in doppelter Hinsicht ungewöhnliche
Begegnungen: Einmal mit einer ehemaligen Geliebten und einmal mit einem
mysteriösen Mann, der ihm etwas von einer großen Verschwörung erzählt.
Mit immensen Ankündigungen wirbt das Label Fritzi Records für seine neue
Hörspielserie "Seven – das Ende aller Tage" und verspricht sieben
Teile, die in puncto Spannung und Qualität an Fernsehserien von Netflix oder
HBO heranreichen. Große Worte, denen im Idealfall Taten folgen sollten. Mit
"Das unheimliche Vorzeichen" liegt nunmehr die erste Folge vor. Sieht
man es ganz streng, könnte man sagen, dass "Das Ende aller Tage" eine
typische erste Folge ist: Die Charaktere werden eingeführt und der Hörer weiß
noch nicht wirklich, in welche Richtung es mit dieser Serie gehen soll. So
bleibt manches recht nebulös. Auch die Figuren werden zum Teil nur angerissen
und agieren auf den ersten Blick nicht immer plausibel. Das mindert ein wenig
den Hörspaß. Hinzu kommen Elemente aus dem Bereich Grusel und Horror, die man
von anderen Serien kennt. Will "Seven – Das Ende aller Tage" hier
wirklich die Maßstäbe einer Netflix- oder HBO-Serie erreichen, ist noch Luft
nach oben.
Hinsichtlich der Akustik spielt man durchaus in der ersten Liga gut mit. Die
Geräuschkulisse ist üppig ausgestattete und lässt den Hörer die jeweiligen
Szenen gut miterleben. Auch bei den Sprechern hat man ein glückliches Händchen
bewiesen. Julien Haggege gibt einen guten Frank Beck und schafft es,
insbesondere in den Szenen mit seiner Mutter (mit einer hinreißenden Philine
Peters-Arnolds) die Figur gut herauszuarbeiten. In weiteren Rollen sind
Gabrielle Petermann, Engelbert von Nordhausen oder Marcus Off zu hören.
Fazit
"Unheimliche Vorzeichen" ist ein guter Auftakt einer siebenteiligen
Hörspiel-Mystery-Serie. Um die vollmundigen Versprechungen zu erreichen, muss
sich der Plot aber noch ein wenig strecken. Trotzdem ist eine unterhaltsame
Hörspielstunde garantiert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. April 2019 2019-04-05 21:17:21