Romy Auer arbeitet im Archiv einer Universitätsbibliothek. Obwohl ihr der Beruf
Spaß macht, ist sie mit dem Arbeitsplatz im Keller und insbesondere mit ihrem
cholerischen Chef alles andere als zufrieden. Lediglich ihr Kollege Malte ist da
ein Lichtblick. Auch die langjährige Beziehung zu ihrem Freund Severin ist
nicht mehr das, was sie mal war. Severin wird seinem Vater, einen
stockkonservativen Apotheker immer Ähnlicher. Eines Tages belauscht Romy ein
Gespräch zwischen Severin und seinem Vater und ist schockiert, was sie dort
erfährt.
"Nicht gegen mein Gewissen" ist ein nahezu typischer
Stefan-Frank-Roman. Und das im durchaus positiven Sinne. Die Story ist, wenn
auch vorhersehbar, gut durchdacht, und bekommt einen zusätzlichen Reiz durch
einen Handlungsstrang, in dem es um ein Heimkind geht. Stefan Frank taucht erst
in der zweiten Hälfte des Romans auf, was aber nicht schlimm ist. Die gut
herausgearbeiteten Figuren, allen voran Romy Auer und das Heimkind Mona, können
die Handlung mühelos tragen. Das obligatorische Happy end ist kein wirklicher
Makel, doch es würde den Lesespaß nicht entscheidend stören, wenn die
Geschichten nicht stets und ständig in einer rosaroten Wolke enden würde.
Stilistisch gibt es nichts auszusetzen. Der Roman liest sich flott weg und kann
sowohl mit den erzählenden Passagen, als auch mit den Dialogen überzeugen.
Fazit
"Nicht gegen mein Gewissen" ist ein grundsolider Roman aus der
Stefan-Frank-Serie, der seine bewegendsten Momente durch den Seitenplot um das
Heimkind Romy besitzt. Angereichert mit kleinen Krimi-Elementen ist hier
kurzweilige Leseunterhaltung garantiert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 19. Februar 2019 2019-02-19 16:27:27