Nach den Ereignissen in Budapest bittet die Werwölfin Morgana Layton John
Sinclair um Hilfe. Der Geisterjäger von Scotland Yard soll hier dabei
behilflich ein, Alexandra aus den Fängen der Werwolfsekte zu befreien. Anfangs
zögerlich braucht es für John Sinclair nur einen Namen, um ihn zu überzeugen:
Lykaon. Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Suko begibt sich John Sinclair
nach Sofia. In der bulgarischen Hauptstadt wollen sie zusammen mit Fenris dem
Götterwolf den Kampf gegen Lykaon wagen. Ein Kampf, der für John und Suko
manch böse Überraschung bereit hält.
Mit "Lykaons Braut" setzt Ian Rolf Hill seine Werwolf-Trilogie fort,
die mit dem letzten Band "Die Bestie von Budapest" begonnen hat. Alle
drei Teile sind aber auch getrennt voneinander lesbar. Nachdem der vorherige
Roman ohne die titelgebende Hauptfigur und dessen Team ausgekommen ist, sind
John und Suko diesmal wieder mit dabei. Den Handlungsrahmen setzt Ian Rolf Hill
ganz hervorragend fort. Nach Ihrer Ankunft in Sofia machen sie den Unterschlupf
von Lykaon ausfindig. Es entsinnt ein Kampf, der gut die zweite Hälfte des
Romans einnimmt. Im Wechsel erlebt der Leser mit, wie sich John und Morgana
gegen ein spinnenartiges Wesen durchsetzetn müssen, während Fenris und Suko
auf Lykaon treffen. Das alles ist wirklich imposant und ausgesprochen bildhaft
von Ian Rolf Hill verfasst worden. Nur fand ich den Kampf auf Dauer ein kleines
bisschen ermüdend, da das Ganze schon ein wenig zu Lasten der Handlung geht. Wo
die Mischung beim letzten Band (für mich) perfekt war, hat sich hier doch etwas
Langeweile eingeschlichen.
Trotzdem ist der Roman vom stilistischen Standpunkt aus absolut überzeugend.
Ian Rolf Hill hat eine tolle Schreibe, die den Leser packt und ihn durch die
Seiten prügelt. Gerade bei den Kampfszenen ist man geneigt sich zu wünschen,
dass er nicht so bildhaft und atmosphärisch schreiben würde. Doch insbesondere
das macht ja einen Horrorroman aus. Von daher hat der Autor hier vom
handwerklichen Standpunkt aus, alles richtig gemacht.
Fazit
Auch wenn "Lykaons Braut" nicht ganz so brillant wie "Die Bestie
von Budapest" ist, ist es ein ausgesprochen guter Sinclair-Roman, der viel
Spannung, noch mehr Action und eine Spur Gänsehaut garantiert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Dezember 2018 2018-12-01 14:41:39