Der grausame Mord an einen Mann verschlägt Oberinspector John Sinclair ans
andere Ende der Welt. Als er in Australien ankommt, erfährt er vom dortigen
Sergeant Adam Sikorsky, dass es alle zwanzig Jahre zu einer immer
wiederkehrenden Mordserie kommt. Vier weißen Männern ist danach ein
schreckliches Ende gewiss. Sehr schnell merkt der Geisterjäger, dass er es hier
mit der Traumzeit-Mythologie der Aborigines zu tun hat. Als er selbst
angegriffen wird, ist ihm klar, dass sie sich beeilen müssen, um dem Fluch ein
für alle mal ein Ende zu setzen.
Rafael Marques, der zahlreiche Geschichten für das Sinclair Spin of "Dark
Land" verfasst hat, zeichnet sich für diesen Sinclair-Roman
verantwortlich, der mit Australien einen eher ungewöhnlichen Schauplatz
besitzt. Denn der britische Geisterjäger war bisher nur ausgesprochen selten in
Down Under aktiv. Dass dies ein Missstand war, stellt dieser Roman unter Beweis.
Rafael Marques hat sich sehr intensiv mit der australischen Mythologie
beschäftigt, so dass dieser Band, neben guter Unterhaltung, auch etwas
Lehrreiches besitzt. Der Plot ist vielleicht nicht ganz so packend, wie das bei
anderen Sinclair-Abenteuern der Fall ist, doch die Geschichte hat ihre
Höhepunkte und ist hervorragend durchdacht.
Ein Highlight ist die stilistische Umsetzung, die ohne Fehl und Tadel ist.
Rafael Marques legt hie reinen durchaus anspruchsvollen Roman vor, der den Leser
fordert und der sicher weit über dem liegt, was insbesondere vom
Serienschöpfer Jason Dark immer wieder auf die Lesergemeinde losgelassen wird.
Fazit
Was den Spannungsfaktor angeht, ist "Der Totengeist von Townsville"
sicher nicht der blutige Horrorthriller. Dafür ist es eine klassische
Old-School-Geistergeschichte, die mit viel Hintergrundwissen und einem guten
Schauplatz punkten kann und die sehr angenehm und anspruchsvoll unterhält.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 18. November 2018 2018-11-18 17:53:20