Nun habe ich meinen ersten Spenser-Roman, jedoch nicht meinen ersten
Parker-Roman gelesen. Ich muss sagen, er enttäuscht nicht. Im Gegenteil, er
macht Lust auf mehr. Im Mittelpunkt dieser Krimireihe steht der Privatdetektiv
Spenser, der in der gleichnamigen 80er-Jahre-TV-Serie von Robert Urich gespielt
wird.
Im vorliegenden Roman wird Spenser von einer High Society Lady angeheuert, um
bei der Hochzeit ihrer Tochter als Mann an ihrer Seite aufzutreten. Sie selbst
war dreimal verheiratet, jeweils mit Millionären, denen sie das Geld aus der
Tasche gezogen hat. Die Hochzeit findet auf einer Insel, dem Anwesen ihres
dritten Ex-Mannes, statt. Irgendwie hat Spenser kein gutes Gefühl bei diesem
Auftrag. Einfach nur als männlicher Begleiter auftreten? Völlig ungewohnt für
ihn. Rätselhaft wird es dann aber, als einer seiner Erzfeinde, der Graue Mann,
der die Verbrecherszene an der Ostküste beherrscht, ebenfalls als Gast
auftaucht. Aber es dauert nicht lange, und es werden tote Wachleute aufgefunden.
Zudem wird der frische Schwiegersohn der Lady erschossen und der Graue Mann
verschwindet mit der Braut in seinem Hubschrauber. Das war offenbar eine sehr
kurze Ehe, die vielleicht gerade mal für eine Erbschaft standhält? Spenser ist
neugierig und beginnt zu ermitteln.
Es muss Gründe geben warum die Romane von Parker in TV-Serien verwandelt wurden
("Spenser", "Jesse Stone"). Wahrscheinlich weil sie einfach
spannend, amüsant und gut sind. Er lässt seine Figuren in sämtlichen Milieus
ermitteln und gibt ausreichend privaten Spielraum. Spenser hat immer einen
kessen Spruch auf den Lippen. Voller Ironie und Sarkasmus interviewt er die
Leute, die er mit Verbrechen in Verbindung bringt. Mit einem spitzbübischen
Hintergedanken unterhält er sich aber mit seinen Freunden und Bekannten.
Dialoge sind generell die Besonderheit und Stärke in den Parker-Romanen, so
auch in diesem. Wenig Erzählstränge, umso mehr wörtliche Rede. Außerdem ist
sich Robert B. Parker nicht zu schade für ein gelegentliches Crossover seiner
Reihen. So haben seine beiden Protagonisten Jesse Stone und Spenser jede Menge
gemeinsame Bekannte.
Fazit
Ein Roman, mit dem man sich entspannt in den Sessel lehnen und in eine andere
Welt abtauchen kann.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 09. Oktober 2018 2018-10-09 09:09:03