Die USA unter Präsident Trump - ein brandaktuelles Thema! Trumps Einstellung
politischen Themen gegenüber, seine Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit
legen es Nahe: an Diplomatie ist diesem Präsidenten wahrhaftig wenig gelegen.
Diese Erkenntnis dürfte die Leser wenig verwundern. Der junge und aufgrund
seiner ausserordentlichen Vita trotzdem bereits erfahrene Diplomat Ronan Farrow
(31), hat aber nicht etwa das ausschließliche Ziel, den aktuellen
US-Präsidenten in Bezug auf seine diplomatischen "Fähigkeiten", oder
besser: sein Interesse an diplomatischem Vorgehen durch seine
Ministerialbürokratie auf's Korn zu nehmen.
Vielmehr erfährt der erstaunte Leser in den kurzweilig verfassten Kapiteln,
dass die Abkehr von der Diplomatie und die gleichzeitige Hinwendung zu einem
Vorgehen aufgrund militärischer Stärke, bereits seit Jahrzehnten der
US-amerikanischen Politik einen zunehmend deutlicher werdenden Stempel
aufdrückt. Dies lässt sich im internen Kreis der Kenner alleine an der Zahl
der (teilweise ehemaligen) kampferprobten Militärs in höchsten Staatsdiensten
ablesen. Auch der charismatische Präsident Barrack Obama, bildete bei der Wahl
seiner Mitarbeiter unmittelbar vor der Präsidentschaft Trumps hier keine
Ausnahme!
Der machtpolitische Einfluss der USA an verschiedenen Orten dieser Erde wird an
unterschiedlichen Beispielen verdeutlicht. Beredt und somit ausgezeichnet
lesbar, schildert der Autor seine Erfahrung und seine Frustrationen im
"Staatsapparat" der USA. Er, als Diplomat, fühlt sich dabei zusehends
ins Abseits gedrängt.
Fazit
Die persönlichen Erfahrungen werden plastisch geschildert und sind emotional
gut nachvollziehbar. Sie decken sich mit den aktuellen Eindrücken die
Aussenstehende von den USA seit 2016 geradezu haben muss. Somit erschien dies
Buch durchaus zur rechten Zeit.
An der ein oder anderen Stelle hätte ein Verweis auf belastbares
Quellenmaterial den ein oder anderen Skeptiker sicher deutlicher überzeugt. Dem
Gesamteindruck in Bezug auf politische Analyse und persönlicher Wertung durch
den Autor tut dies aber keinen Abbruch - man muss es eben im Hinterkopf behalten
und kritisch hinterfragen.
Vorgeschlagen von Dietmar Langusch
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veröffentlicht am 01. Oktober 2018 2018-10-01 20:43:56