Schon seit einiger Zeit haben Jerry Cotton und Phil Decker viel Arbeit in die
Ermittlungen gegen die Ridley-Bande investiert. Jetzt stehen sie vor den
Früchten ihrer Arbeit. Mit Gilbert Dennoy haben sie einen Kronzeugen, der gegen
die Bande aussagen will. Auf dem Weg in den Gerichtssaal wird der Transport mit
jedoch überfallen und Jerry Cotton und Phil Decker stehen wieder am Anfang
ihrer Ermittlungen.
Band 3190 der langlebigen Thrillerserie bietet routinierte Kost. Der Plot um die
Ridley-Bande ist spannend, auch wenn die Story durchaus an bekannte Szenarien
zahlreicher amerikanischer und deutscher Krimiserien erinnert. Zum Schluss kann
die Folge fraglos punkten, da das das Ende mit einer überraschenden Pointe
versehen wurde.
Stilistisch liest sich der Roman sicherlich nicht schlecht, jedoch gibt es
einige Passagen, in denen sich der Autor so allgemein ausdrückt, dass es fast
schon ärgerlich wird. Beispiel: "Wie es aussieht, plant die Bande ein
Ding. Nähere Details habe ich bisher nicht finden können." Davon
abgesehen, woher Phil Decker diese Information hat, lesen sich diese Stellen,
als habe ein Praktikant diesen Roman geschrieben, da es von solch arg
allgemeinen Aussagen noch einige andere Stellen gibt. Ansonsten kann der Roman
stilistisch überzeugen. Die Dialoge sind glaubhaft und auch die Mischung aus
Action und Handlung ist durchaus ausgewogen.
Fazit
"Verraten und verkauft" ist ein durchschnittlicher Jerry-Cotton-Roman,
mit kleinen Schönheitsfehlern, der kein Serienhighlight ist, der aber noch gut
genug ist, um ein paar unterhaltsame Lesestunden zu garantieren.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. August 2018 2018-08-26 15:23:08