Mittelpunkt dieses drei Generationen umfassenden Romans sind Margarita, ihre
Tochter Valentina sowie ihre Enkelin Olivia. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wird
Margarita von ihrem Vater aus dem Haus vertrieben. Das geschieht, weil sie sich
mit einem Burschen ihres Alters eingelassen hatte, der dem Vater nicht gefiel.
Margarita ging in die große Stadt und Schritt mutig durch das Leben. Aber es
wurde kaum einfacher oder leichter für Sie, denn im katholischen Spanien, wo
der Roman spielt, waren unverheiratete Mädchen nicht gern geduldet. Besonders
dann nicht, wenn sich herausstellte, dass sie ein Kind erwarteten. Ihrer
Tochter Valentina ging es einige Jahre später kaum besser. Auch sie bekam eine
Tochter, deren Vater die Mutter hat sitzen lassen. Olivia ist Star der damaligen
Zeit als Tänzerin. Ihre Berühmtheit setzt sie für den Schutz von Tieren ein.
Doch als sie sich so auch gegen den Stierkampf in Spanien wendet, wendet sich
die Meinung des Volkes gegen sie. Denn Stierkampf ist zum Ende des zweiten
Weltkrieges eine so verfestigte Nationaltradition, dass man einfach nichts
dagegen sagen darf.
In wechselnden Kapiteln erfahren die Leser vom Leben der drei Frauen. Sie haben
zwar alle beruflich Erfolg, aber privat steht es nicht zum allerbesten. In
Sachen Liebe wirken alle etwas glücklos. In einem ruhigen Erzählton schildert
Katja Maybach die Schicksale der Frauen. Sie fesselt die Leser mit den
eigentlich auch drei Liebesgeschichten, weil natürlich nichts in Stein
gemeißelt bleibt. Es gibt Veränderungen in beruflicher Hinsicht und es gibt
Veränderungen im Liebesleber dieser Frauen. Wie jedes dieser Details ausgeht,
kann die Leser fesseln. Jedenfalls hat es bei mir seine Wirkung nicht verfehlt.
Ich wollte wissen, ob sie alle drei zum Ende hin glücklich werden oder nicht.
Ich wollte wissen, wie sich ihr Weg gestaltet.
Der Roman spielt in einer Zeit und einem Land, was ich nicht aus eigenem Erleben
kenne. Darauf hatte ich mich im Vorhinein besonders gefreut. Doch in Sachen
historische Zeit wurde ich enttäuscht. Mir waren viele Formulierungen zu
modern, ich konnte mir manche Situationen nicht so in der Zeit der 1940er Jahre
vorstellen. Beispielsweise wie selbstverständlich Mutter und Großmutter sich
am Flughafen bewegen. Jemanden von dort abholten. Natürlich gab es Flughäfen
und Olivia war ein großer Star, die sicherlich so auch nach New York hätte
fliegen können. Doch die Selbstverständlichkeit, mit denen sich die Figuren
hier bewegen, entspricht eher der jetzigen Gegenwart. Ähnlich verhält es sich
mit dem Telefonieren. Ich glaube nicht, dass die Menschen in den 1940er Jahren
so selbstverständlich zum Telefon greifen konnten, wie es hier den Anschein
hat.
Fazit
Die Geschichte um die drei Frauen ist spannend erzählt, gibt Einblick in
unterschiedlichste Lebenssituationen und macht Spaß, hinterlässt leider auch
einen kleinen Beigeschmack.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 02. Juni 2018 2018-06-02 10:30:23