Seit Harry Potter so beliebt wurde, muss sich ja jedes Fantasy Buch - ob alt
oder neu - mit JK Rowling's Wunderwerk messen. Meistens ist dies allerdings
ziemlich unangebracht - denn viele Dinge (vor allem Bücher) KANN man einfach
nicht vergleichen.
Und erst recht nicht "His dark materials" von Philip Pullman,
bestehend aus den drei Teilen "Der goldene Kompass", "Das
magische Messer" und "Das Bernsteinteleskop".
Denn dieser 1200-Seiten Trilogie würde kein Vergleich je gerecht werden.
Im ersten Band, der in einer Welt spielt, die der unseren sehr ähnlich, und
doch ganz anders ist, begleiten wir das Mädchen Lyra und ihren Daemon
Pantalaimon auf gefährlichen Reisen, auf denen wir vielen seltsamen und
grausamen Leuten begegnen, aber auch neuen Freunden von den verschiedensten
Völkern. Da gibt es Gypter, gepanzerte Eisbären und noch viele mehr. Und
ständig sind wir auf der Suche nach dem geheimnisvollen Staub, von dem keiner
wirklich weiß, was er ist, den aber alle haben wollen...
Im zweiten Teil weiß Lyra schon, dass sie da in etwas viel Größeres
reingerutscht ist, als sie am Anfang gedacht hatte, ist aber fest entschlossen
es zu Ende zu bringen. Dabei trifft sie Will, der aus der Welt kommt, die wir
kennen. Und auch sein Schicksal hält Größeres für ihn bereit, als er jemals
zu träumen gewagt hätte. Kein Wunder, dass sich die beiden zusammentun, um
gemeinsam das Geheimnis von Staub zu lösen und ihren Welten wieder Frieden zu
geben.
Im dritten und (leider) letzten Teil geht der Kampf zwischen Gut und Böse
seinem Ende zu. Endlich finden wir heraus, was "Staub" wirklich ist,
und wozu er gut ist. Und natürlich auch, welche Aufgabe Lyra bei der Rettung
der Welt zuteil wird. Das beste am dritten Band ist glaube ich (und das kann ich
schon preisgeben, es steht ja sogar im Klappentext), dass Lyra und Will ins
Reich der Toten gehen, um eine Schuld zu begleichen und Informationen zu
erhalten, die ihnen sonst niemand geben kann. Und das Reich der Toten bedeutet
große Opfer...
Fazit
Mit dieser Trilogie ist ein neuer Stern am Fantasy-Buch-Himmel aufgegangen.
Philip Pullman hat es geschafft ein sogenanntes All-age-Buch zu erschaffen. Als
Kinderbuch getarnt dreht sich alles um die Herrschaft von Gut und Böse und
lehnt sich sehr stark an Milton's "Paradise Lost" an. Generell würde
ich sagen, für Kinder ist es eher ein Vorlesebuch, da doch etwas Physik dabei
ist, die kleiner Kinder noch nicht so verstehen werden. Ansonsten ist die
Trilogie sehr kindgerecht. Wenn jemand stirbt, dann ist dies nicht unnötig
grausam oder gar blutig beschrieben. Trotzdem würde ich diese Bücher zum
selber Lesen erst für Jugendliche ab 12 oder 13 Jahren empfehlen. Immerhin hat
die Trilogie 1200 Seiten Umfang und viele junge Leute würden dies vielleicht
nicht durchhalten - aber selbst dann hätten die Eltern noch was davon, die
sicher von Pullmans Sprache gefesselt werden!!!
In der hübschen kleinen Trilogie-Box stecken dieselben drei Bücher, die man
auch einzeln kaufen kann, nur etwas preisgünstiger. Ein perfektes Geschenk für
Weihnachten, Geburtstag, Ostern, Zeugnis,...
Vorgeschlagen von Nadine Gemeinböck
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veröffentlicht am 07. April 2004 2004-04-07 13:58:02