Das Reich Acacia, deren Karte der bekannten Welt aussieht als wäre es eine
Mischung aus der iberischen Halbinsel, Südfrankreich und Teilen der britischen
Insel, ist ein überaus friedliebendes Land. Die Künste und der Handel
gedeihen. Die Bürger der Stadt sind nicht unbedingt arm, ihnen geht es recht
gut. Was nicht weiter verwunderlich ist, da die Bürger des Landes durch die
Herrschaft ruhig gestellt werden, damit sie nicht aufmüpfig werden. Die Grenzen
des Landes sind sicher, es droht keinerlei Gefahr, zum Teil auch deshalb, weil
eine Anzahl der Neugeborenen nach Lothan Aklun geschafft werden. Was mit den
Kindern geschieht, weiss niemand. Der jetzige Zustand geht auf einen uralten
Vertrag zurück, der vor Generationen von den Herrschern abgeschlossen wurde.
Dieser besagt, dass Lothan Aklun Acacia nie angreifen wird. Die damaligen
Herrscher wollten auf diese Weise ihre Macht und Herrschaft sichern. Mit dem
Fortbestand des Reiches war auch ihre Herrschaft gesichert. Die Macht liegt aber
schon lange nicht mehr in den Händen von König Akaran, sondern in den Händen
der Händlergilden.
Die Ruhe ist jedoch Schlagartig dahin, als sich die Clans aus dem Norden
erheben. Sie werden von einem fremden Volk unterstützt, die von Jenseits der
bekannten Welt stammen. Angeführt von den Mein drängen sie nach Süden um das
Joch der Fremdherrschaft abzuschütteln. Ihr Sinnen und Trachten strebt nach
Freiheit und der Übernahme der Herrschaft, um einmal die Lage umzudrehen. Die
Mein wurden damals durch Verrat durch die jetzige Herrscherdynastie unterjocht.
Gleichzeitig ist ein Meuchelmörder unterwegs. Unerkannt gelingt es ihm auf die
Insel Acacia zu gelangen. König Leodans wird erstochen, was wiederum zur Folge
hat, dass die Thronerben in Sicherheit gebracht werden müssen, damit sie nicht
ebenfalls vom Leben zum Tod befördert werden. Auch sind die Grenzen nicht mehr
sicher, denn fremde Truppen marschieren gegen die Grenzen. Dies ist ein Grund
mehr, die vier Thronerben in entlegene Gebiete zu bringen, wo sie niemand kennt
und sie nicht auffallen.
Fast ein Jahrzehnt später ist einer der beiden Jungs ein beachtenswerter
Schwertkämpfer geworden, während der andere ein berüchtigter Seeräuber
wurde. Eine der beiden Mädchen ist Hohepriesterin der Inseln des Ostens vom
Vumu-Archipel. Lediglich das zweite Mädchen, Corinn kann nicht fliehen. Sie
wird im königlichen Palast festgesetzt. Heute würde man vom Stockholm-Syndrom
sprechen, denn ausgerechnet das Opfer verliebt sich in den Agressor Hanish Mein.
Der zeigt sich von seiner galanten Seite, ist feinfühlig, sanft und
liebenswürdig im Umgang mit Corinn. Hanish ist ein intelligenter Anführer, der
vor allem dadurch hervorsticht, dass Massvoll regiert. Sein persönlicher Charme
überzeugt jeden im Land, und die Leser.
Fazit
Der Roman ist gelungen, anders kann man es gar nicht nennen. Als Leser lernt man
eine fremde Welt kennen, die sehr sorgfältig ausgearbeitet wurde. Die Leser
werden einer aristokratischen Welt gegenüber gestellt, die auf Grundlage einer
gut bürgerlichen Gesellschaft aufbaut. Natürlich könnte man viele Vergleiche
ziehen. Ob mit anderen Autoren, oder gar mit Octavia E. Buttler um dann den
Vergleich als einer der wenigen afro-amerikanischen Autoren zu ziehen.
Was mir gut gefällt ist, dass hier ein erzählerisches Werk vorliegt. Es ist
locker leicht zu lesen, ist nicht zu aufgedunsen, sondern hat genau das richtige
Mittelmass zwischen abenteuerlicher Erzählung und epischem Werk. Die
bestehenden Personenbeschreibungen die uns der Autor bietet sind klar und
einfach, aber nicht naiv oder gar primitiv. Sie entwickeln sich weiter, die Welt
ist im Fluss und die Handlung fesselnd. Mit wenigen klaren Aussagen kann David
Anthony Durham Figuren und Welt beschreiben. Ich werde mir diesmal nicht
erlauben, besonders euphorisch über den Roman zu schreiben. Als ich es beim
letzten Mal machte wurde ich mit dem zweiten Roman enttäuscht und beim dritten
hatte ich keine Lust mehr. Das Buch ist fesseln und ja, ich freue mich auf den
zweiten Band mit einer hoffentlich genau so spannenden Handlung wie in dem
vorliegenden Roman. Summa summarum, beeindruckend.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 27. April 2008 2008-04-27 13:49:07